Zhongwei – eine Oasenstadt zwischen Wüste und Grasland am Gelben Fluss

Die Stadt Zhongwei (中卫) liegt im westlichen Teil der Chinas autonomen Region Ningxia der Hui Nationalität. Nördlich von Zhongwei befindet sich die Tengger-Sandwüste, wo seit Jahren große Projekte zur Dünenstabilisierung erfolgreich durchgeführt werden. Südlich der Stadt bricht sich der Gelbe Fluss unbeirrbar seine Bahn. Zwischen der Tengger-Wüste und dem Gelben Fluss liegt eine weite Oase, wo sich Zhongwei befindet.

Wegen der atemberaubenden Landschaften und des Erfolges für Dünenstabilisierung ziehen Zhongwei und seine Umgebung immer mehr Touristen, Naturliebhaber und Umweltschützer an. Die Hauptattraktionen sind die Tengger-Sandwüste, die Landschaftszone Shapotou, der Gaomiao Tempel und die Baotou-Lanzhou-Bahnstrecke.

Tengger-Sandwüste

Die Tengger-Sandwüste (腾格里沙漠) liegt nördlich von Zhongwei. Sie hat eine Fläche von 36.700 Quadratkilometern und ist die viertgrößte Wüste Chinas. Die Tengger-Wüste ist berühmt für ihre schönen Wüstenlandschaften und über 400 Seen. Jeep Safaris und Kamelreitausflüge in die Tengger-Sandwüste werden angeboten. Es ist auch möglich, bei organisierten Mehrtagestouren die Tengger-Wüste mit Kamelen durchzuqueren

Shapotou

Die Landschaftszone Shapotou (沙坡头) liegt 20 Kilometer westlich von der Stadt Zhongwei entfernt und zählt zu den wichtigsten Attraktionen der Kreisstadt Zhongwei als auch der Provinz Ningxia. In Shapotou treffen Sandwüsten, Gebirgen, Flüssen und Oasen aufeinander. Der Sandhügel Shapotou ist einer der vier größten Rauschenden Sandbergs Chinas. Es ist besonders reizvoll, vom 100 Meter hohen Sandhügel herabzugleiten. Im Hochsommer rauscht der Sandhügel, wenn man von oben nach unten gleitet. Neben den wunderschönen Landschaften und dem geheimnisvollen Klangorchester bietet Shapotou eine Vielzahl an Outdoor-Aktivitäten:

  • Sandrodeln
  • Sandsurfen
  • Floßfahrten auf dem Gelben Fluss
  • Bungee-Jumping und Seilrutschen

Gaomiao Tempel

Der Besuch des im Stadtzentrum liegenden mehrstöckigen Tempel Gaomiao (高庙) ist ein Muss während eines Aufenthalts in Zhongwei. Der Gaomiao Tempel ist ein außergewöhnlicher architektonischer Sakralbau, der konfuzianische, buddhistische und taoistische Elemente miteinander vereint. Dieser Tempel, auch der Neue Tempel genannt, wurde zur Regierungszeit des Kaisers Yongle der Ming-Dynastie (1368-1644) erbaut und zur Regierungszeit des Kaisers Kangxi der Qing-Dynastie (1644-1911) wiederhergestellt. Das höchste Haus des mehrstöckigen Tempels besteht aus einem vorderen bzw. niedrigen und einem hinteren bzw. höheren Teil und hat mehr als 260 Räumen. Geöffnet ist der Gaomiao-Tempel täglich zwischen 8.00-18.00 Uhr.

Baotou-Lanzhou-Bahnstrecke

Die Bahnstrecke zwischen Baotou und Lanzhou (包兰铁路) führt durch sechs Sandwüsten des Kreises Zhongwei. Die Sandwüste Shapotou ist die größte davon. Wegen des starken Gefälles wird der Bahnabschnitt hier häufig von starken Sandstürmen heimgesucht. Um einen ungehinderten Zugverkehr zu gewährleisten, bemüht sich die chinesische Regierung bereits seit den Fünfziger Jahren darum, die Sanddünnen zu beiden Seiten der Bahnstrecke zu befestigen. Heute ist entlang der Bahnstrecke eine Gesamtfläche von etwa 333 Hektaren dicht von dürreresistenten Sandwüstenpflanzen bewachsen. 1994 wurde die in Shapotou entwickelte Methode zur Stabilisierung der Wanderdünen von der UNO zu einem globalen Vorbild für den Umweltschutz erklärt. Fachleuten und Umweltschützer vieler Länder kommen nach Zhongwei, um die Erfahrungen über Dünenstabilisierung zu untersuchen.

Anreise und Weiterreise

Zhongwei liegt zwischen den zwei großen Hauptstädten Yinchuan (银川) und Lanzhou (兰州). Man benötigt für die Autofahrt 3 Stunden von Yinchuan nach Zhongwei (210 Kilometer auf Autobahn G2012 und G6) und 4,5 Stunden von Lanzhou nach Zhongwei (320 Kilometer auf Autobahn G6 und G2012). Eine Fahrt mit der Wüsteneisenbahn durch die landschaftlich reizvolle Tengger-Sandwüste ist empfehlenswert.

Beispiel einer Privattour nach Zhongwei

1. Tag: Urumqi – Turfan (A)
Ankunft in Urumqi, Abholung vom Flughafen und Transfer von Urumqi nach Turfan.

2. Tag: Turfan (F/M)
Ausflug zur Ruinenstadt Jiaohe. Anschließend Besichtigung des ausgeklügelten Karez-Bewässerungssystems mit einem Netz aus unterirdischen Brunnen und Kanälen. Danach Besuch des alten Emin-Minaretts der Sulaiman-Moschee, dem Wahrzeichen von Turfan.

3. Tag: Turfan – Liuyuan (F/A)
Heute besichtigen Sie die Ruinenstadt Gaochang und die Tausend-Buddha-Grotten von Bezeklik. Auf dem Rückweg Besuch des Flammenden Bergs. Am Abend Transfer zum Bahnhof und Bahnfahrt nach Liuyuan im Schlafwagen 1. Klasse/4-Bett-Abteil.

4. Tag: Liuyuan – Dunhuang (M)
Ankunft in Liuyuan am Frühmorgen. Abholung vom Bahnhof und Fahrt nach Dunhuang. Nach einer Erfrischungspause Fahrt zu den singenden Sanddünen. Gelegenheit für Kamelritt zum Mondsichelsee. Nachmittags Besuch der Mogao-Grotten.

5. Tag: Dunhuang (F/M)
Tagesausflug zur Ruinen des Yumenguan Passes, zur Geisterstadt mit Yadan Landschaft und zur Westlichen Tausend-Buddha-Grotten.

6. Tag: Dunhuang – Jiayuguan (F/M)
Fahrt nach Jiayuguan. Unterwegs Besuch des verwitterten Hügel Yadan in Bulongji.

7. Tag: Jiayuguan (F/M)
Besichtigung der Festung Jiayuguan mit dem bekannten Jiayuguan-Pass. Fahrt zur Hängenden Großen Mauer. Anschließend Besuch der Gräber mit Wandgemälden aus der Jin- und Wei-Zeit in Xicheng.

8. Tag: Jiayuguan (F/M)
Tagesausflug zur Qiyi-Gletscher.

9. Tag: Jiayuguan – Zhongwei (F/M)
Transfer zum Bahnhof und Bahnfahrt von Jiayuguan nach Zhongwei, unterwegs durch die Tengger-Wüste. Abholung vom Bahnhof und Transfer zum Hotel.

10. Tag: Zhongwei (F/M)
Tagesausflug in die Tengger-Wüste mit Kamel-Trekking. Unterwegs sehen Sie das Projekt zur Dünenstabilisierung in Zhongwei. Nach der Rückkehr Besuch des Gaomiao-Tempels in der Stadt Zhongwei.

11. Tag: Zhongwei (F/M)
Tagesausflug zum Landschaftsgebiet Shapotou mit Sandschlitten und Floßfahrt auf dem Gelben-Fluss.

12. Tag: Zhongwei – Yinchuan (F)
Fahrt nach Yinchuan zum Flughafen für Weiterreise.

 

Die schönsten Reisterrassen Asiens

Die malerischen Reisterrassen in Asien haben eine lange Geschichte und sind Meisterwerke der Natur. Durch ihre atemberaubende Schönheit und historische Wichtigkeit sind sie ein Paradies für Touristen, Fotografen und Kulturhistoriker. Viele Reisterrassen in Asien sind denkmalgeschützt, da sie über ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem verfügen, das bereits vor vielen Jahren entstanden ist und das Wasser von Bergquellen über Bäche und Gräber in den Terrassenfeldern leitet.

Von zahlreichen Reisterrassen in Asien möchten wir im Folgenden die vier schönsten vorstellen.

Reisterrassen Von Yuanyang in

Reisterrassen von Yuanyang in China – Die Perle des Südens

Im Süden der Provinz Yunnan verbirgt sich eins der faszinierenden landschaftlichen Wunderwerke Chinas – die Reisterrassen von Yuanyang. Mit 13.000 Hektar Fläche gehören sie zu den größten und imposantesten Reisterrassen der Welt und locken seit ihrer Entdeckung im Jahre 1988 durch einen französischen Fotografen viele Touristen und Fotografen aus aller Welt nach Yuanyang.

Reisanbau hat eine lange Tradition in China. Schon vor über 1200 Jahren, in der Tang Dynastie, wurden die Reisterrassen von der einheimischen Hani Minderheit erbaut und werden noch heute von ihnen gegossen und gepflegt.

Die beste Reisezeit, um die beeindruckende Reiskulisse zu erforschen und um einige schöne Bilder zu schießen, ist während der Erntezeit zwischen September und Oktober. Auch im Frühjahr bis April ist ein Besuch zu empfehlen, da die Reisterrassen zur dieser Zeit mit Wasser gefüllt sind und sich durch das im Wasser reflektierende Licht in ihrer schönsten Farbpracht zeigen.

Einen Besuch wert sind vor allem auch die lokalen Märkte in den Dörfern, auf denen die verschiedenen ethischen Minderheiten der Region, die Hanis, Yis und Miaos, in ihren bunten Trachten zusammenkommen und miteinander verhandeln. Wenn man Glück hat, erwischt man sogar eine der zahlreichen Feste der verschiedenen Volksgruppen. Das größte findet im Januar statt, bei dem die Hani Minderheiten eine Woche lang das erste Gut des Jahres feiern.

Reisterrassen von Longsheng in China – Am Rücken des Drachens

Auch das in Südchina liegende Örtchen Longsheng, 80 Kilometer nördlich von Guilin, ist bekannt für seine malerischen Reistreppen auf 880 Meter hohen Berghängen. Die kunstvoll angelegten Felder werden im Volksmund „Terrassen des Drachenknochens“ genannt, da ihre wellenförmigen Strukturen an die Wirbelsäule eines Drachens erinnern.

Einen Besuch sind die Longsheng Terrassen zu jeder Jahreszeit wert, da sie sich zu unterschiedlichen Jahreszeiten in unterschiedlichen Gewändern hüllen. Während im Sommer die Terrassen in einem satten Grün und im Herbst in einem Goldton erstrahlen, füllen sich die Becken im Frühjahr mit Wasser und geben der atemberaubenden Naturkulisse einen ganz anderen Blick.

Neben der Terrassenbaukunst, sind vor allem die lokalen Menschen durch ihr kulturelles Reichtum und Vielfalt prägnant für die Region. Verschiedene Minderheiten leben dort, mitunter die Zhuang, Yao und Dong Völker. Das berühmteste Dorf in der Region ist Huangluo, welches auch unter „Langhaar Dorf“ bekannt ist, da alle Frauen in diesem Ort meterlange, schwarze Haare haben. Je nach Frisur und Kopfbedeckung erkennt man den Beziehungsstatus der Frau, ob sie ledig, verheiratet oder bereits verheiratet und Mutter ist. Da die einheimischen Frauen ihre Haare stets am Fluss waschen, kann man dort oft schaulustige Touristen beobachten.

Reisterrassen von Banaue in Philippinen – Die Himmelstreppen

Die in den Philippinen gelegenen Reisterrassen um Banaue gehören wegen ihrer Schönheit und der kulturhistorischen Wichtigkeit seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Auch wurden die „Treppen zum Himmel“ seit 2001 zu der Roten Liste des gefährdeten Welterbes aufgenommen, da die charakteristischen Stufen aufgrund von natur- und ökonomischen Aspekten allmählich erodieren und verfallen. Doch einen Besuch ist diese atemberaubende Naturkulisse in dem kleinen Gebirgsort 1500 Meter über dem Meeresspiegel auf jeden Fall wert. Die Terrassenfelder erstrecken sich kilometerweit an steilen Bergflanken und sind besonders wegen ihres Formenreichtums äußerst spektakulär.

Die schönsten Aussichtspunkte sind jedoch nicht im Ort Banaue selbst, sondern liegen mehr außerhalb und oberhalb des Ortes Banaue. Denn obwohl Banaue oft als zentraler Ort der Reisterrassen genannt wird, ist er nicht für jedermann. Banaue ist durch den Tourismus sehr kommerzialisiert geworden, und daher raten viele Experten zu einer Weiterfahrt zu Nachbarorten wie Batad oder Hungduan, in denen die Terrassen besser erhalten und die Bevölkerung ursprünglicher sind. Beste Reisezeit für Banaue und die umliegenden Reisterassen ist von Februar bis Mai.

Reisterrassen von Bali in Indonesien – Das Geschenk der Götter

Reis ist für Balinesen ein Geschenk des Himmels und als Grundnahrungsmittel wichtiger Bestandteil ihres Alltags. Daher findet man überall auf Bali kleine, kunstvoll angelegte Reisanlagen in Treppenform. Der Nassreisbau ist auf der Insel Bali besonders vorteilhaft, da das Wechselklima des Monsuns und die furchtbaren Vulkanböden intensive landschaftliche Nutzung ermöglichen. Der Begriff „Subak“ bezeichnet die Gemeinschaft zur Unterhaltung des Bewässerungssystems der Reisfeldterrassen und fünf der Subak-Landschaften auf Bali wurden erst in diesem Jahr 2012 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Obwohl die Reisterrassen auf Bali reichlich sind, gelten jene in den Gegenden von Pupuan und Jatiluwih als die Schönsten auf der Insel. Dort können atemberaubend schöne Bilder geschossen werden und die Aussicht reicht bei klarer Sicht bis zum Meer. Die vielen kleinen Reisterrassen in Kombination mit einem Meeresblick bieten ein ganz anderes Bild der Naturkulisse im Vergleich zu den oben bereits vorgestellten Reisterrassen, die vorwiegend im Landesinneren angebaut sind.

Bali ist geprägt von den Jahreszeiten, der Trockenzeit und der Regenzeit. Die angenehmste Reisezeit auf Bali ist kurz nach der Regenzeit. Denn während der Regenzeit zwischen Oktober und März ist die Luft schwül und drückend und kann bei vor allem für Menschen mit Kreislaufproblemen unangenehm werden. Auch das Fotografieren kann durch Nebel und Wolkenfelder beeinträchtigt werden. Doch die Regenzeit hat auch seine Vorteile, da die Reisepreise zu der Zeit günstiger sind und weniger Touristen auf der Insel Bali unterwegs sind.

Reisen zu Reisterrassen: